Furth
Montag, 26. Oktober 2020

Klosterbräustüberl öffnet seine Pforten

Am vergangenen Freitag wurde mit starken coronabedingten Einschränkungen das Klosterbräustüberl und die Schaubrauerei eröffnet. Das von LEADER LAG Landshut und Allianz Umweltstiftung geförderte Objekt erfreut sich großer Beliebtheit.

Nach 1,5 jähriger Bauzeit und einigen Verzögerungen konnte am vergangenen Freitag die Schaubrauerei mit Klosterdestillation und Klosterbräustüberl erstmalig die Pforten öffnen. Coronabedingt viel eine Eröffnungsveranstaltung aus und kamen in drei Etappen die am Bau und in der Finanzierung beteiligten Menschen zusammen. Auch die Segnung und die Einhegung der Zeitkapsel konnte nur im sehr kleinen Rahmen stattfinden. 

Zuerst segnet gegen 11.00 Uhr Pfarrer und Spiritual Peter Nussbaum Gebäude und Menschen für einen segensreiche Betrieb. Er betonte in seiner Segnung das notwendige gute Miteinander zwischen Wirtsfamilie und Mitarbeitern, aber auch den wichtigen Wert der Gastfreundschaft, den Besucherinnen und Besuchern gegenüber. Gegen 11.30 Uhr übergab die Bauherrin Tanja Weinberger stellvertretend für das Further Kommunalunternehmen den hölzernen Schlüssel an die Wirtsfamilie Klingbeil. Zuvor empfing sie diesen aus den Händen der Architekten Gewies & Rohde (Gebäude) sowie Geßwanger (IRD - Innenarchitektur). Die Architekten bedankten sich für das Vertrauen, welches Gemeinde und Kommunalunternehmen in sie gesetzt haben und gingen kurz auf die nachhaltige Bauweise des Gebäudes ein. Wie es in Furth inzwischen Standard ist wurde im Rahmen des möglichen auf die Ökologie geachtet. So ist das Gebäude nicht nur größtenteils aus Vollholz errichtet. Es ist auch an das Hackschnitzelheizwerk der Biomasse GmbH (Wärme) und an das Arealnetz der SoLAr GmBH (PV-Strom) angeschlossen und damit physikalisch fast autark. Dem Gast bietet das Objekt E-Ladeplätze für Fahrräder und Autos sowie eine regionale bayerische aber auch darüber hinaus gehende Küche an. So steht speziell für Vegetarier und Veganer passende Gerichte auf der Speisekarte. 

Doch das besondere ist das Further Bier, dass nach fast 25 Jahren wieder nach Hause zurück gekehrt ist. Denn in Furth steht und arbeitet nun eine 500Liter-Brauanlage welche durch die Further Klosterbier GmbH (100%ige Tochter der Schlossbrauerei Hohenthann) betrieben wird. Der Braumeister Moritz Kärcher braut seit Anfang September die neuen - alten Sude ein. Dafür gab es am Abend der Veranstaltungen kräftigen Applaus durch die ersten Gäste des Wirtshaus, denn er war selbst als einer der Ersten mit dabei sein eigenes Bier und die Gerichte des Klosterbräustüberls zu testen.

Doch vorher besuchte Landrat Peter Dreier gemeinsam mit der LEADER-Managerin des Landkreises Landshut Frau Karoline Bartha und Bräu Johannes Rauchenecker das neue Wirtshaus. Denn an dieser Entstehung haben viele gutes Geister mitgewirkt. Die Brauanlage ist eine Investition der Familie Rauchenecker mit der Further Klosterbier GmbH und der europäische LEADER-Fond hat die Gesamtmaßnahme mit über 300.000,- € unterstützt (100.000,- € Hochbeetkräutergarten, 200.000,- € Brautechnik). Auch die Allianz Umweltstiftung (ein Vertreter konnte coronabedingt nicht Teilnehmen) unterstützt den Bau des Schukräutergartens mit 35.000,- € aus dem Preisgeld des Deutschen Nachhaltigkeitspreis, welchen die Gemeinde Furth 2014 gewonnen hatte.
Landrat Dreier betonte in seiner kurzen Ansprache, dass der Landkreis Landshut stolz auf diese Perle des Nahtourismus sei. "Ein Wirtshaus und das Bier gehört zu Bayern und zur bayerischen Lebensfreude wie der Henkel zum Maßkrug!“, resümierte der Landrat. Gemeinsam mit Bgm. Andreas Horsche und den Gästen ließ er sich das erste Bier und das Rehragout schmecken. Als klar wurde, dass eine große Eröffnung ausfallen würde gab der Wirt die Möglichkeit der coronagerechten Reservierung am Eröffnungstag ab 18.00 Uhr frei. So konnten nur knapp 50 statt der möglichen 100 Gäste die Kulinarik und das Bier genießen. Alle die einen Platz am Eröffnungstag ergattern konnten waren stolz darauf und freuten sich um 20.00 Uhr über das Feuerwerk am Kloster, welches die Gemeindebürgerinnen und -bürger von vielen Orten aus der Gemeinde mit den entsprechenden Abständen genießen konnten. In den sozialen Medien gab es daher auch großes Lob für Bier, Wirte, Klosterbräustüberl und Feuerwerk. Nun hoffen alle, dass es Corona eines Tages wieder möglich macht, dass Menschen wieder zusammen kommen können und vielleicht das im nächsten Jahr anstehende Jubiläum möglich wird. Denn nächstes Jahr wird das 1621 erstmalig erwähnte Further Braurecht 400 Jahre alt. 

Mit einem fulminanten Feuerwerk wurde den Further Bürgerinnen und Bürgen die Neueröffnung verkündet
Landrat Dreier, LEADER-Managerin K. Bartha, Bgm. A. Horsche, Brauereichef J. Rauchenecker und FuKeE Geschäftsführerin Tanja Weinberger übergeben das Gebäude
Maristen, Innenarchitekt Geßwanger (IRD), Geschäftsführer der Klosterdestillation St. Josef und Pfarrer P. Nußbaum weihen die Kräuterkammer und den Heiligen Josef
Architekten Gewies & Rohde sowie Geschäftsführerein der FuKeE Tanja Weinberger übergeben symbolisch den hölzernen Schlüssel an die Wirtsfamilie Klingbeil
Bräu Johannes Rauchenecker erhält Applaus für die neue Brauanlage. Das Herzstück der Schaubrauerei.